"Dankbar für jeden Tag"

Eine Ehefrau,die ihren Mann vier Wochen lang während seines Sterbens begleitet hat,beschreibt ihre erfahrungen:
"Wenn ich es mir wählen dürfte,möchte ich einmal ganz schnell in den Tod gehen; aber ich bin dankbar,dass X's Sterben vier Wochen gedauert hat. Ich bin um jeden Tag dankbar den ich für ihn noch sorgen konnte,für jede Begegnung,da er sich auf mich verließ, meiner Kraft vertraute,auflebte,wenn ich sein Zimmer betrat,wenn ich an sein Bett kam,wennn ich ihm zu trinken brachte,wenn es aus meiner Hand etwas zu sich erlebt hätte,wenn er in jener ersten Nacht erstickt wäre.Ich hätte diesen Tod unsagbar grausam und sinnlos empfunden,ohne die Möglichkeit Abschied zu nehmen,ohne die Möglichkeit,noch einmal gut zueinander gewesen zu sein.nie habe ich intensiver gespürt,was er mir bedeutet hat,als in diesen vier Wochen seines Sterbens.Ich bin dankbar dafür,dass er sich s
tapfer gegen Tod gewehrt hat.Das Herausgerissenwerden aus dem täglichen Nebeneinanderherleben hätte unendlich viel Schuldgefühle geweckt.So war noch einmal ein intensives Miteinander möglich,ganz hingeordnet auf den Sterbenden,nicht mehr in den Ansprüchigkeit,dass auc ich Beachtung finde,dass auch mein Rat gelten möchte.
Es kommt mir vor,als ob es das Letze gewesen sei,was er geleistet hat,sich gegen den Tod zur Wehr zu setzen,noch eine Weile für uns dazusein.Gewiss war ich fro für ihn, als er den letzen Schritt in den Tod hinter sich gebracht hatte.Dass sein Leiden ein Ende hatte.Wohl war ich glücklich,und zugleich bin ich dankbar für jeden Tag seines Sterbens ohne klage,in Tapferkeit,für jeden Tag,da er noch in der Lage war,meine Liebe entgegenzunehmen.Die Erfahrungen des Sterbens war die größte Gemeinsamkeit,die uns beiden zuteil geworden ist,größer als alle Erfahrungen der Ehe,als die Umarmung,als die Zeugung,als die Geburt und das Glück und die Sorge mit den kindern.Es war das absolute Wichtigste,das ich in meinem Leben erlebt habe."